Vernachlässigung der Best Ager in der heutigen Arbeitswelt

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Best Ager, also Menschen ab 50 Jahren, haben es in der aktuellen Arbeitswelt oft schwer, sich neu zu orientieren oder nach einer längeren Unterbrechung, wie etwa einer Krankheit, erneut in den Job einzusteigen. Der Wiedereinstieg gestaltet sich häufig komplizierter als erwartet, da viele Unternehmen bei der Einstellung jüngere Bewerber bevorzugen. Häufig stoßen sie auf Stellenanzeigen mit Formulierungen wie „Werden Sie Teil unseres jungen Teams!“.

Das ungenutzte Potenzial der Generation 50+

Die Generation 50+ bringt eigentlich viel Potenzial mit: Sie zeichnen sich durch Loyalität, langjährige Berufserfahrung, zahlreiche angeworbene Kompetenzen und ein erweitertes berufliches Netzwerk aus. Ebenso zeigen sie oft eine bemerkenswerte Arbeitsmotivation und eine ausgeprägte Bereitschaft zum lebenslangen Lernen. Diese wertvollen Eigenschaften werden jedoch häufig übersehen. Stattdessen wird ihnen vermittelt, dass sie nicht mehr gebraucht werden. Und dies wiederum führt automatisch zu einem Gefühl der Wertlosigkeit und Enttäuschung.

Diskriminierung aufgrund ihres Alters

Laut Umfrage des Berufsnetzwerkes XING erleben viele Best Ager Diskriminierung am Arbeitsplatz oder während eines Bewerbungsverfahrens aufgrund ihres höheren Alters. Innerhalb der Altersgruppe der 50- bis 67-Jährigen hat über ein Drittel (34 %) der Beschäftigten bereits Erfahrungen mit Altersdiskriminierung gemacht.
Unternehmen sehen bei älteren Arbeitnehmer:innen oft weniger Entwicklungspotenzial und werfen ihnen fehlendes digitales Wissen vor. Diese Vorurteile sind weit verbreitet und führen dazu, dass viele Best Ager den Anschluss an den Arbeitsmarkt verlieren.

Die Bedeutung der Generation 50+ wird vergessen

Doch warum wird die Bedeutung dieser Generation für unsere Gesellschaft oft übersehen? Trotz des allgegenwärtigen, akuten Fachkräftemangels treten die wertvollen Beiträge älterer Arbeitnehmer:innen oftmals in den Hintergrund, während der Fokus verstärkt auf die um die Jahrtausendwende geborene Generation Z gerichtet wird. Dabei können Mitarbeiter der Generation 50+ stets als Vorbilder dienen und ihre langjährigen Erfahrungen weitergeben.

Potenzial ausschöpfen – jeder Bewerber bringt seine Talente mit

Es ist wichtig, das Potenzial der Best Ager in vollem Maße auszuschöpfen. Jede:r Mitarbeiter:in bringt einzigartige und individuelle Talente mit, die das Unternehmen bereichern können. Unternehmen sollten sich daher an ältere Personen anpassen und von deren Erfahrungen profitieren. So belebt laut der ARISTO Group eine heterogene Belegschaft mit unterschiedlichen Altersgruppen die Arbeitsatmosphäre und fördert den Austausch von Wissen.

Kein Zusammenhang zwischen Produktivität und Alter

Studienergebnissen zufolge – wie denen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) oder des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ – gibt es keinen Zusammenhang zwischen Produktivität und Alter. Dieses Ergebnis zeigt also, dass Arbeitnehmer:innen ab 50 Jahren genauso produktiv sein können wie jüngere. Es ist daher an der Zeit, Vorurteile abzubauen und die Best Ager verstärkt in die Arbeitswelt zu integrieren – und gleichermaßen wertzuschätzen.

Fazit

Die Vernachlässigung der Best Ager stellt einen Verlust für die gesamte Gesellschaft dar. Wenn Unternehmen das Potenzial dieser Generation (an)erkennen und fördern, kann nicht nur der Fachkräftemangel gemildert werden, sondern auch eine bereichernde und produktive Arbeitsumgebung entstehen. 

Es ist an der Zeit, dass Unternehmen ihre Haltung überdenken und das wertvolle Potenzial der Generation 50+ nicht in Frage stellen!


Quellen: 


– ARISTO GROUP: Diversity am Arbeitsplatz: „Warum heterogene Teams erfolgreicher sind“: Diversity am Arbeitsplatz: Der Erfolg heterogener Teams (aristo-group.com)

-Studie des BMFFJ (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ): https://www.bmfsfj.de/resource/blob/93662/8ec515dd463772b68185e682bd9b8ff8/erfahrung-rechnet-sich-data.pdf

-Tagesspiegel: „Wie Menschen über 50 in der Arbeitswelt ausgegrenzt werden“https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/generation-x-wie-menschen-uber-50-in-der-arbeitswelt-ausgegrenzt-werden-11715713.html


-XING Diversity Studie: https://www.xing.com/news/articles/u50-ab-aufs-abstellgleis-schock-studie-deutsche-fuhrungskrafte-mobben-altere-arbeitnehmer-6525261

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